26 Oktober 2009

Echo über SharePoint 2010

Während der SharePoint Conference wurde natürlich heftig gebloggt. Die wichtigsten Posts habe ich hier zusammen aufgelistet.

Jeff Teper beschreibt SharePoint 2010 in einem Satz, 8 Kategorien und 40 Funktionen auf dem SharePoint Team Blog. Der eigentliche “Ur-Post” über SharePoint 2010.

Im Microsoft SharePoint Developer Documentation Blog ist die bereits vorhandene Dokumentation über SharePoint 2010 auf MSDN verlinkt. Auch das SPD Team hat die wichtigsten Neuigkeiten in Bezug auf SharePoint Designer in einem Blog Post zusammengefasst.

Andrew Connell, Lieblings-MVP des Autors, schreibt über die Neuerungen und Verbesserungen im WCM Bereich in Part1, Part2 und Part3. Joel Oleson hat seine Top 10 Features zusammengestellt.

Auch die Jungs von namics bzw. 1eEurope haben fleissig aus Las Vegas berichtet.

Last but not least der Link für die Registrierung für Beta 2 von SharePoint 2010.

24 Oktober 2009

SharePoint 2010 – ein Fazit

Die SharePoint Conference ist zu Ende. Ein guter Zeitpunkt also für ein kurzes Resumé.

Nach vier Tagen mit insgesamt 240 Sessions liesse sich zu all den Neuerungen, den damit verbundenen Möglichkeiten und dem daraus resultierenden Nutzen mindestens ein Buch schreiben. Doch Steve Ballmer, Microsoft’s CEO, hat SharePoint 2010 wie folgt zusammengefasst:

SharePoint ist die Business Collaboration Plattform für Unternehmen und hat, stark vereinfacht die drei folgenden, nutzenstiftenden Vorteile:

  • SharePoint verbindet Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen und hilft ihnen dabei, produktiv zu sein.
  • SharePoint reduziert Ihre Betriebskosten durch eine zentrale und einheitliche Infrastruktur.
  • Und SharePoint ermöglicht es, mit der Version 2010 mehr denn jemals zuvor, auf Anforderungen und Bedürfnisse des Business rasch treffende Antworten zu liefern.

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Dieser treffenden Beschreibung wurde in den Sessions der vergangenen Tage ganz konkret Form verliehen:

  • Administration, Entwicklung und Anpassung von SharePoint an Geschäftsanforderungen sind einfacher und schneller geworden.
  • Die Komplettheit der Plattform hinsichtlich der adressierten Themen ist äussert umfassend. So ist Microsoft mit Enterprise Search heute bereits im Leading Quadranten, mit ECM und Collaboration mit grossen Schritten auf dem Weg dahin.
  • Natürlich gibt es immer noch Themen, wo spezialisierte und fokussierte Produkte weitergehen. Doch im Zusammenspiel ist SharePoint unschlagbar. Dies ist inbesondere deshalb von Bedeutung, als dass viele Themen immer stärker zusammenwachsen und nicht mehr isoliert betrachtet werden können.

Unter dem Strich werden viele der bereits seit längerem proklamierten Marketing-Statements und Versprechungen mit der neuen Version endlich Realiät. Einiges wurde in den Blogposts der vergangenen Tage breits beschreiben und ausgeführt, vieles werden wir in den kommenden Monaten und Jahren erfolgreich in den Geschäftsalltag transformieren können.

Eine interessante und herausfordernde Aufgabe, für die mit der Version 2010 von Office und SharePoint eine ausgereifte und bereits tausendfach eingesetzte Plattform zur Verfügung steht. Bisher werden von den weltweit rund 100 Millionen verkauften 2007er Lizenzen nur ein Bruchteil wirklich eingesetzt. Zeit also, den brachliegenden Nutzen freizusetzen.

Und so kann als abschliessendes Fazit gesagt werden: die gemachten Aussagen treffen vollumfänglich zu. Den Nachweis werden wir erbringen können.

22 Oktober 2009

WCM mit SharePoint 2010

Die Neuerungen im Bereich WCM bleiben bescheiden – das Konzept wurde nicht grundlegend überarbeitet. In meinen Augen war dies auch nicht notwendig. SharePoint 2010 wird zur echten WCM Plattform.

Standards

SharePoint 2010 setzt auf Standards. Dank XHTML sowie WCAG 2.0 AA kann eine behindertengerechte Website viel einfacher realisiert werden. Natürlich lassen sich somit die graphischen Anpassungen auch viel einfacher umsetzen. Ein weiterer Vorteil ist der Crossbrowser Support – auch für die Author- und Adminseiten.

Master Page / Page Layout

Master Pages und Page Layouts stehen uns auch weiterhin zur Verfügung. Out-of-the-Box werden heute Master Pages mitgeliefert, auf welche man auch für WCM Projekte aufbauen kann.

Content Authoring

Das Erfassen des Contents wurde massiv verbessert. Alle Funktionen werden über Ribbon angeboten. Ein Live Preview zeigt die Änderungen der Formatierungen sofort an. Auch Copy & Paste aus Office Applikationen funktioniert (besser).

Auch der Einfügen von Bildern ab der lokalen Festplatte geht einfacher von der Hand. Auch Silverlight Movies lassen sich einfach einbinden. Übrigens lassen sich Streaming Medien nun auch auf dem Frontendserver zwischenspeichern, was den Datenbankserver entlasten.

Das Approval erfolgt weiterhin via Workflow. Dieser kann nun aber viel einfach erweitern und customized werden – ob mit Visio, SharePoint Designer oder Visual Studio.

Variations

Das Konzept der Variations wurde nicht verändert. Dafür wurde hinter den Kulissen einiges an der Stabilität und den Tools gearbeitet. Bereits mit SP2 wurde eine STSADM Erweiterung lanciert, um die Variations zu fixen. In SharePoint 2010 wird die Releationships Liste überarbeitet und es gibt noch ein neues Tool für Fixes.

Content Query Web Part

Das CQWP (isolutions´ favorite) lebt weiter und wurde ausgebaut. Out-of-the-Box kann es bedeutend bequemer eingesetzt werden. Dank den Verbesserungen beim Zugriff auf Listen (inkl. der Möglichkeit, sehr grosse Listen anzulegen), erwarten uns da auch keine Performanceprobleme.

Content Deployment

Auch das Sorgenkind von MOSS 2007 RTM – das Content Deployment – hat sich in der Zwischenzeit gemausert. Viele Fixes wurden mit Service Packs und Cumulative Updates bereits ausgeliefert. In SharePoint 2010 kommt zusätzlich noch die Möglichkeit eines echten Datenbank Snapshots hinzu.

21 Oktober 2009

ECM für die Masse mit SharePoint 2010

imageWow! Microsoft bringt mit SharePoint 2010 eine gewaltige Flut an neuen Funktionen rund um das Verwalten von Inhalten! Einerseits sind gewisse Grundlagen (oder alte Designfehler) korrigiert worden, andererseits sind powervolle neue Tools dabei, welche SharePoint im ECM Quadranten von Gartner bestimmt massiv nach oben rechts verschiebt. Microsoft geht endlich auch direkt auf die Frage SharePoint vs. Fileserver ein, respektive zeigt sogar eine sehr konsistente und durchdachte Lösung einer Koexistenz von beidem auf – “Manage the Unmanaged”

 Metadata Management
SharePoint 2010 bietet zwei Wege den Inhalt mit Metadaten zu versehen. Durch Taxonomien, welche zentral für die gesamte Farm gesteuert und verwaltet werden können, steht den Inhaltsverantwortlichen eine hierarchische Struktur mit Begriffen zur Verfügung die den Inhalten zugewiesen werden können. Natürlich ist die Taxonomie durchgängig auch in den Office Clients  vorhanden. Die Taxonomie kann z.B. auch zum schnellen und einfachen Filtern von Inhalten in einer Dokumentenbibliothek verwendet werden. Das Metadaten Management von SharePoint 2010 ist wirklich sehr mächtig, Mehrsprachigkeit und Synonyme sind nebst vielen anderen Neuerungen zwei wichtige Konzepte die out-of-the-Box unterstütz sind.

Der zweite Weg ist die Folksonomie. Darunter ist das nicht verwaltete und dezentralisierte „taggen“ von Informationen gemeint, was jeder User für sich persönlich anwenden kann. Auf der MySite sieht er dann seine persönliche Tagcloud.

In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass Contenttypen nicht mehr nur innerhalb einer Site Collection zur Verfügung stehen, sondern über die ganze Farm zentral verwaltet werden können.

Unique Document IDs
Das bekannte Problem, dass beim umbenennen, verschieben resp. reorganisieren von Inhalten die Referenzen und Links auf die Inhalte nicht mehr gültig sind, ist damit endgültig gelöst. Die neue Dokumenten ID wird beim hinzufügen von Dokumenten automatisch vom SharePoint vergeben. Wie sich die ID zusammensetzt, kann definiert werden. Ist das Dokument einmal auf dem SharePoint abgelegt, kann es immer für den gleichen Link wieder aufgerufen werden.

Documents Sets
Bei der Arbeit mit Dokumenten ist immer wieder der Wunsch da, gewisse Dokumente zu einem Set mit gleichen Metadaten, Version, Workflows, etc. zusammenzufassen, dies ist nun mit Document Sets möglich. Dank diesem Konstrukt wird es endlich möglich nicht nur einzelne Dokumente zu behandeln sondern ganze Dossiers.

Advanced Routing
Mit dem Content Organizer in SharePoint 2010 kann mittels Regeln der Endbenutzer beim Abspeichern der Informationen unterstützt werden. Das Szenario könnte sein, dass der Endbenutzer die Datei immer in die gleiche Bibliothek abspeichert. Anhand des Content Typs und der Metadaten verschiebt nun der Content Organizer das Item an richtigen Ort gemäss den zutreffenden Regeln.

Dieser Content Organizer hilft auch, veraltete und nicht mehr benutzte Daten zu identifizieren und allenfalls in ein anderes Repository zu verschieben oder durch den Inhaltsverantworlichen überprüfen zu lassen.

In-Place Records Management
Recordsmanagement Funktionen sind nicht mehr wie bis anhin an bestimmte Site Templates gebunden sondern können überall wo es gewünscht ist eingesetzt werden. An einem Icon erkennt man, welche Dateien als Record markiert sind und somit nicht mehr geändert werden können. Ob ein Record am aktuellen Speicherort bleibt oder z.B. nach einer bestimmten Zeit in ein entsprechendes Repository verschoben wird, kann definiert werden.

Fileserver Integration
Microsoft hat tatsächlich eine Integration zwischen SharePoint und dem Fileserver (Windows Server 2008 RE 2) zu Stande gebracht die sehr vielversprechend demonstriert wurde. Über den File Server Ressource Manager können die existierenden Files auf dem Fileserver anhand von frei definierbaren Regeln klassifiziert werden. Für die Klassifizierung übernimmt der Fileserver die existierenden Content Typen und Metadaten vom SharePoint 2010. Nach der Klassifizierung können die Files dem Content Organizer vom SharePoint übergeben werden und dieser speichert die Files gemäss den definierten Verteilerregeln. Damit der Endbenutzer von dieser Migration nichts merkt, verbleibt auf dem Fileserver ein Shortcut auf das File, welches neu im SharePoint liegt. Eröffnet dies nicht ganz neue Möglichkeiten in Zukunft DMS Lösungen einzuführen?

Das von mir gesehene hinterliess bei einen sehr guten Eindruck. Falls die vorgestellten Konzepte wirklich funktionieren bietet SharePoint 2010 ein unglaublich flexibles und vielseitiges ECM Tool, welches bei richtigem Einsatz einen enormen Mehrwert für die Endbenutzer mit sich bringt.

Upgrade auf SharePoint 2010

Bereits heute sind erste Informationen betreffend dem Upgrade auf SharePoint 2010 verfügbar. Nachfolgend möchte ich auf die möglichen Migrationsszenarien, die Anforderungen, die Risiken sowie die Vorbereitungen, welche bereits heute angegangen werden können, eingehen. Wir werden ein standardisiertes Vorgehen definieren, um Risiko und Kosten zu minimieren und unseren Kunden einen schnellen Wechsel auf SharePoint 2010 zu ermöglichen. Mehr dazu, wenn es konkreter wird, in diesem Blog.

Microsoft hat bedeutend mehr in den Upgrade auf SharePoint 2010 investiert als in jenen auf SharePoint 2007. Der Upgrade läuft stabiler, kann besser überwacht werden und nach Problemen wieder fortgeführt werden.

Migrierte Sites werden zuerst in einem Visual Upgrade Modus angezeigt. Die alten CSS und Master Files werden angewendet, wodurch der User das alte UI sieht. Über die Site Settings kann testweise auf das neue UI mit den Ribbons umgeschaltet werden. Läuft alles glatt, kann das UI definitiv geändert werden. Diese Umstellung kann zentral erfolgen (vom Administrator) aber durch den Site Owner erfolgen.

Anforderungen

SharePoint 2010 braucht für alle Rollen (Web Frontend, Application aber auch SQL Server) 64bit Plattformen. Als Betriebssystem muss Windows Server 2008 SP2 oder R2 installiert sein. Die Version des Datenbankservers muss mindestens SQL Server 2005 SP2 oder 2008 SP1 CU2 sein.

Upgradeszenarien

Microsoft bietet nur zwei Upgradeszenarien an:

  • Ein In-Place Upgrade migriert eine SharePoint Farm von MOSS 2007 SP2 nach SharePoint 2010. Während des Upgrades ist die Farm nicht verfügbar. In diesem Szenario muss aber die bestehende Farm die oben erwähnten Anforderungen erfüllen.
  • Das bessere Upgradeszenario ist in meinen Augen der Database Attach Upgrade. Dabei wird eine zweite Farm, inkl. SQL Server, mit SharePoint 2010 bereitgestellt, auf welche dann die Content Datenbanken sowie die Profile Datenbank kopiert und angehängt werden. Beim Hinzufügen der Datenbanken wird das Upgrade durchgeführt.

Vorbereitungen der Content Datenbanken

Grundlage für ein erfolgreiches Upgrade ist eine “saubere” und schlanke SharePoint 2007 Installation. Damit kann bereits heute begonnen werden.

  • Nicht verwendete Site Collections oder Sites löschen sowie Dokumentversionen einschränken: durch die kleinere Datenmenge läuft der Upgrade schneller durch.
  • Fehlerfreie Templates, Features und Web Parts. Deployt via WSP: Damit können die Customizations auf SharePoint 2010 installiert werden.
  • Wurden Out-of-the-Box Site Definitions verändert, können diese Sites nicht migriert werden. Es bleibt nichts anderes übrig als den Content in neue Sites zu migrieren.
  • Eventuell korrupte Datenbanken reparieren: Ansonsten tauchen die Probleme beim Upgrade auf.
  • Und wer die grösste Sünde (Änderungen an der Content Datenbanken vorgenommen hat) begannen hat, muss diese Rückgängig machen. 

Mit Service Pack 2 und dem Oct 2009 CU von SharePoint 2007 wurde ein Pre-Upgrade-Checker mitgeliefert (stsadm Befehl). Das Tool liefert viele wichtige Informationen über die SharePoint Farm in einem Report. Weiter prüft es sämtliche Sites auf fehlende Site und List Definitions, Features und Assemblies. Auch Orphan Data (d.h. nicht mehr verknüpfte Sites, Lists, etc.) werden aufgespürt.

InfoPath Formulare können neu auch mit einem STSADM Befehl (exportIPFSAdminObjects) als WSP extrahiert werden und so auf die neue Farm gezügelt werden.

Customizations

Ist die Farm wie oben beschrieben stabilisiert worden, liegen die grössten Risiken bei den Customizations. Normale Web Parts und Workflows werden ohne Recompile lauffähig sein. Das Objektmodell ist mehrheitlich kompatible.

Wurden Customizations mit dem SharePoint Designer vorgenommen (customized files), gehen diese beim Switch auf das neue UI verloren. Bei Customizations, welche über WSP eingespielt wurden, stehen die neuen UI Funktionen logischer nicht zur Verfügung. In beiden Fällen gilt es vor dem Upgrade der Live Umgebung abzuklären, wie mit diesen Customizations weiter verfahren werden soll.

Fazit

Der Upgrade Prozess wurde in meinen massiv verbessert. Der SharePoint Admin hat viel die bessere Kontrolle. Bei den Customizations stellt sich die Frage, ob die Funktion mit SharePoint 2010 nicht out-of-the-box gelöst wird oder ob diese unter SharePoint 2010 weiterbestehen soll. Im zweiten Fall empfiehlt es sich, frühzeitig Tests durchzuführen. Bereits mit Beta 2 (ab November) kann der Upgrade getestet werden.

SharePoint 2010 Composites

Auf dem neuen SharePoint Donut erscheint der Begriff Composites, welcher für mich bis jetzt nicht auf Anhieb selbstsprechend war – bis heute! Microsoft will mit SharePoint 2010 noch schneller und besser auf die sich kontinuierlich ändernden Anforderungen im Geschäftsalltag eingehen und ein Werkzeugkasten bereitstellen um schnell dynamische Geschäftsapplikationen umzusetzen. SharePoint als Plattform soll es den Endbenutzern ermöglichen selber kollaborative “no Code” Applikationen mit den out-of-the-box Komponenten zu erstellen.

Die Demos sahen sehr vielversprechend aus, sah man doch massive Neuerungen in den Bereichen

  • User Interface
  • SharePoint Designer 2010
  • Access Services
  • Visio Services
  • BCS (Business Connectivity Services)

Die Philosophie von MS geht ganz klar in die Richtung, dass solche Applikationen nicht nur durch technisch orientierte Mitarbeiter erstellt werden, sondern durch Business Consultants.

Damit aber die Kontrolle über die SharePoint Farm nicht entgleitet, bietet SharePoint 2010 neue Tools um Regeln zu definieren. Neu sind auch “Sandboxed Solutions” möglich, was das Risiko, dass bei einer Fehlmanipulation oder fehlerhaftem Code die ganze Farm abliegt, verkleinert.

SharePoint Conference – Day 1 & 2

Der zweite Tag ist durch und ich bin es auch. Kühlschrankartige Temperaturen, endlose Teppichböden, Kunstlicht und seit zwei Tagen keinen Schritt an der frische Luft haben ihre Spuren hinterlassen – zum Glück findet heute Abend die Pool Party am Mandalay Beach statt, da werden die Batterien wieder geladen…

Nun aber zu den wichtigsten bisher rausgeschälten Neuerungen von SharePoint und Office 2010: es sind deren viele! Darum an dieser Stelle eine ausgewählte Essenz:

Services – und wie sie uns dienen werden…

SharePoint 2010 wartet mit einer ganzen Serie von neuen Office Client Services auf. Die bereits bekannten Excel Servcies haben mit den Word, PowerPoint, Visio und Access Services massiven Zuwachs bekommen. Diese Services ermöglichen die webbasierte Darstellung und (limitierte) Bearbeitung der entsprechenden Dokumente, eine Client-Installation ist also nicht mehr in jedem Fall zwingend notwendig. Die Beareitung ist allerdings limitiert auf eine beschränkte Menge der in den Client-Versionen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, reicht für den täglichen Einsatz wohl trotzdem relativ weit.
Es dürfte künfitg also durchaus Szenarien geben, wo die Installation der Office Suite für gewisse Benutzer oder Geräte nicht mehr notwendig sein wird, wodurch sich Lizenzkosten optimieren und einsparen lassen Des weitern wird all den Amazonas-Internet-Café-Besuchern beim Betreten des als Internet-Café deklarierten Raums ein entspanntes Lächeln über das Gesicht huschen. Das ist doch echte Freiheit!

Aus all den Services sind mir zwei besonders aufgefallen: Visio und Access Services.
Visio Services ermöglichen, einfacher als je zuvor, die Visualisierung von Visio Zeichnungen angereichert mit Live-Daten. Ob Produktionsprozesse, Sales-Team Performance oder Produktabsatz pro Region, solche eher trockenen Auswertungen lassen sich sehr rasch und einfach visuell ansprechend aufbereitet darstellen.
Die Access Services bieten vor allem für Unternehmen, die viele Access Datenbanken in Betrieb haben, eine erfolgsversprechende Zukunft. Access Datenbanken können damit in SharePoint überführt werden und erhalten so eine gesicherte Existenz, fernab der chaotischen und SLA losen Zustände. Auf jeden Fall ein ganz heisses Thema!

Zusammengefasst bieten Office und SharePoint 2010 mit den neu verfügbaren Servcies grossen Mehrwert für eine breite Benutzerbasis und werden auch eine direkte Betriebskostenreduktion ermöglichen.

Co-Authoring – echte Zusammenarbeit wird endlich möglich…

Lange haben wir darauf gewartet! Und genausolange auch darunter gelitten, dass es nicht möglich war: das gleichzeitige Bearbeiten ein und desselben Dokuments, genannt Co-Authoring.

Wer kennt das Szenario nicht. Es soll beispielsweise eine Offerte erstellt werden, an deren Inhalt verschiedene Personen arbeiten. Nun erstellt jeder für sich, optimalerweise noch lokal auf seinem Gerät, ein Arbeitsdokument, wo er seine Inhalte erfasst. Zu einem gewissen Zeitpunkt werden die Dokumente schliesslich in ein einziges Dokument – die Offerte – zusammengeführt. Eine mühsame, aufwändige und fehleranfällige Arbeit, die schon manche Nacht als Tribut gefordert hat.

Dies hat nun ein Ende. Co-Authoring steht in Word, Excel und PowerPoint 2010 zur Verfügung und funktioniert so einfach, dass man zuerst gar nicht realisiert, was wirklich geschieht. Öffnet ein Benutzer ein Dokument, das bereits durch einen anderen Benutzer bearbeitet wird, dann wird automatisch der Co-Authoring Modus aktiviert. In der Statuszeile sieht man dann, wie viele und welche Benutzer zur Zeit das Dokument bearbeiten und kann mit diesen auch gleich mittels EMail oder Instant Messaging in Kontakt treten. Die Beareitung selbst erfolgt auf Absatzbasis und das Dokument wird jeweils beim Speichern mit den neuesten verfügbaren Änderungen der anderen Benutzer aktualisiert. Klingt einfach – ist es auch!

Co-Authoring wird unsere künftige Zusammenarbeit in Dokumenten daramatisch vereinfachen. Für Excel wird Co-Authoring sogar mit den Excel Services webbasiert möglich sein, erfordert also nicht einmal einen installierten Client. Der Amazonas-Internet-Café-Besucher lässt freudig grüssen…

Document-Sets und Enterprise Ready ECM

Auch im Bereich ECM hat sich mit SharePoint 2010 einiges getan. Zusammengefasst darf mit ruhigem Gewissen gesagt werden, dass SharePoint in dieser Domäne endlich erwachsen geworden ist.

Eine Vielzahl von Neuerungen, unter anderem in den Bereichen Metadatenverwaltung, Taxonomie, Compliance, Records Management und Dokument-Handling (Pascal wird dazu wohl noch mehr berichten) machen SharePoint 2010 erstmals ohne Ergänzung mit Drittprodukten zu einer Enterprise Ready ECM Lösung.

Eine sehr interessante Funktion sei an dieser Stelle herausgegriffen: Document Sets. Diese ermöglichen es, Dokumente in einer Art Dossier zusammenzufassen und das Dossier als eigene Entität zu handhaben. So kann das Document-Set als ganzes beispielsweise im Rahmen eines Geschäftsprozesses freigegeben oder archiviert werden. Das Document-Set bzw. Dossier selbst hat dabei auch definierbare Metadaten und kann dem Benutzer erweiterte, Kontext-abhängige Informationen zur Verfügung stellen.
Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten in der Verwendung von SharePoint, ohne dass dazu aufwändige und inkonsistente Erweiterungen vorgenommen oder Drittprodukte installiert werden müssen.

20 Oktober 2009

SharePoint 2010 kriegt einen “middle-tier”

Der Shared Serivice Provider wird abgelöst und durch die Service Application Topologie ersetzt. Damit verfügt SharePoint 2010 über einen echten middle-tier. Eine Service Application stellt den Web Applikationen Daten oder Processing Ressourcen zur Verfügung. Out of the Box werden ca. 30 Service Applications mitgeliefert und installiert, z.B. Search, User Profiles, Managed Metadata, Business Connectiviy Services. Die Verwaltung erfolgt zentral über die Central Administration oder PowerShell.

Load Balancing

Eine Service Application ist ein logisches Konstrukt. Der physikalische Prozess, welcher auf dem Application Server läuft, nennt sich Service Instance. Mehrere Service Instances eines Service Application können auf verschiedenen Application Servers betrieben werden. Durch eingebaute Load Balancing und Health Checking Mechanismen entsteht eine redundante Infrastruktur.

Cross Farm

Service Applications können anderen SharePoint Farmen zur Verfügung gestellt werden. In grossen Unternehmen werden die Service Applications in einer zentralen SharePoint Farm verwaltet und von anderen, geographisch oder organisatorisch verteilten Farmen konsumiert.

Build your own Service Application

Microsoft stellt das API der Service Application zur Verfügung und bietet ISVs die Möglichkeit, eigene Service Applications zu erstellen. Microsoft selbst implementiert Erweiterungen wie die Office Web Applications, SQL PowerPivot oder den Project Server auch als Service Application. Für ISV und Developer bedeutet dies, dass SharePoint auch als Application Platform eingesetzt werden kann. Die Service Application Topologie ist in SharePoint Foundation angesiedelt – dem Nachfolger der Windows SharePoint Services – und daher (wohl) mit Windows Sever Lizenz nutzbar.

Verknüpfungen mit Web Applications

Für jede Web Applikation kann definiert werden, welche Service Applications sie konsumieren darf. Das Konzept ist sogar so ausgerichtet, dass eine Web Application auch mehrere Typen einer Service Application konsumieren kann. Zurzeit wird dies nur für die Taxonomie verwendet: innerhalb einer SharePoint Farm können mehrere Managed Metadata Service Applications konfiguriert werden (welche z.B. verschiedene Taxonomien abbilden). Die Web Applikation kann auf alle Managed Metadata Service Applications zugreifen und sämtliche Taxonomien nutzen.

SharePoint 2010 für Developer

Steve Ballmer hat heute die MS SharePoint Conference eröffnet. Über 7400 Teilnehmer können werden sich in 240 verschiedenen Sessions über SharePoint 2010 informieren.

Steve Ballmer hat an der Keynote die Beta für November 2009 sowie den RTM für das erste Halbjahr 2010 ankündigt. Jeff Teper und Tom Rizzo haben einen ersten Einblick in die neuen Funktionen ermöglicht. Uns ist es nun erlaubt, auch im Blog über SharePoint 2010 zu berichten – soweit es das Rahmenprogramm der Konferenz erlaubt.

Vorerst ein paar Features, welche das Leben der Developer erleichten soll:

  • Developers können SharePoint 2010 auf Windows Vista oder Windows 7 installieren. Das Arbeiten in virtuellen Maschinen gehört also der Vergangenheit an.
  • In Visual Studio 2010 stehen verschiedene Projekttemplates zur Verfügung, mit welchen direkt eine SharePoint Solution erstellt werden kann. Deploy und Debug werden mit F5 erfolgen. Das WSP kann vollständig in Visual Studio verwaltet werden. Kein Manifest.xml, Elements.xml oder 3rd Party Erweiterungen. Übrigens wurde heute auch Beta 2 von Visual Studio 2010 freigegeben.
  • Sogenannte Visual Web Parts können mit einem graphischen Editor erstellt werden. Es handelt sich dabei um nichts anderes als um ASP.NET User Controls; Visual Studio kümmert sich um die Paketierung sowie das Erstellen der Web Part Klasse mit dem LoadControl() Aufruf.
  • Ein Developer Dashboard kann optional in einer SharePoint Seite eingeblendet werden und zeigt wichtige Informationen über Performance (Datenbankaufrufe, Callstack, etc.) an.
  • LINQ for SharePoint erlaubt den Zugriff auf SharePoint Daten. Controls, welche Data Binding unterstützen, lassen sich so mit wenigen Klicks in ein Visual Web Part einfügen und mit SharePoint Listen verknüpfen.
  • Sämtlicher SharePoint Content steht als REST Web Service zur Verfügung. Zusätzlich gibt es ein Client Object Model, welches als .NET oder Silverlight Assembly sowie als JavaScript Bibliothek implementiert ist. Der Zugriff vom Client auf SharePoint Daten war noch nie so einfach.
  • Die maximale Anzahl von Listeneinträgen ist weitgehend aufgehoben (oder grosszügig vergrössert) worden.
  • Der Business Connectivity Serivces (BCS), Nachfolgeder des BDC, erlaubt den Zugriff auf SQL Tabellen, Web Services und .NET Types. Neu erfolgt der Zugriff nicht nur lesend; die Daten können auch zurückgeschrieben werden – hierzu mehr in einem späteren Blogpost.

11 Oktober 2009

SharePoint Conference 2009: wir sind dabei

Header

Letzten Freitag erreichte uns die Meldung, dass die SharePoint Conference “sold out” ist. Neben über 7000 anderen SharePoint Experten aus aller Welt, werden vom 19. – 22. Oktober auch drei Personen von isolutions in Las Vegas mit dabei sein.

An der SharePoint Conference 2009 wird SharePoint 2010 offiziell angekündigt. Gelüftet wird der Vorgang wohl an der Keynote, welche Steve Ballmer himself halten wird.

Wir werden während der Konferenz laufend im isolutions SharePoint Blog bloggen. 

Pascal Grossniklaus Pascal Grossniklaus wird sich die neuen Features von SharePoint 2010 in den Bereichen Search und Enterprise Content Management anschauen.
Benjamin Regez Benjamin Regez wird SharePoint 2010 nach Funktionen durchleuchten, welchen bei unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.

David Schneider

Ich, David Schneider, bin der Techniker in der Runde und werde versuchen, einen ersten Blick hinter die Kulissen von SharePoint 2010 zu werfen und aufzeigen, was uns SharePoint Developer und IT Professionals erwartet.

05 Oktober 2009

SharePoint Seitenelemente verstecken

imageUnter http://www.sharepointcanvas.com/ kann ein CSS generiert werden, welches – angewendet auf eine SharePoint Site – gewünschte Seitenelemente versteckt. Mit wenigen Klicks kann man z.B. folgende Elemente verstecken:

  • Logo oder Titel
  • Suchbereich
  • Left- oder Globalnavigation
  • View All Site Content
  • Recycle Bin

Das generierte CSS kann mittels Content Editor Web Part oder über einen Custom Master eingebunden werden.

02 Oktober 2009

Fix Variations Editor

Variations sind ein tolles Konzept um mehrsprachige SharePoint Websites (WCM Sites) zu realisieren. Variations vereinfachen den Publikationsprozess und stellen die Relation zwischen den einzelnen Seiten in den verschiedenen Sprachen (Variation Labels) sicher. Die Relation zwischen den einzelnen Seiten wir in einer hidden List im Site Collection Root abgelegt.

Teilweise werden diese Einträge bei Änderungen an den Seiten z.B. umbenennen einer Seite nicht korrekt aktualisiert und es entstehen Inkonsistenzen zwischen den einzelnen Sprachvariationen der Seiten.

Auf dem Markt gibt es verschiedene Tools um solche Probleme zu lösen, doch heute habe ich meinen Favoriten entdeckt. Das Tool nennt sich Variations Editor und kann bei der SharePoint User Group gratis heruntergeladen werden. Das Tool zeigt nach einem Scan alle Fehler innerhalb einer Site Collection an und ermöglicht auf eine einfache Art die Korrektur der Fehler.

Download Variations Editor

01 Oktober 2009

ISA & SharePoint: Logindialog in Office verhindern

Wird eine SharePoint Site über einen ISA im Internet / Extranet zugänglich gemacht und die Benutzer sich über das ISA Form einloggen, fragen die Office Applikationen (Word, Excel, etc.) beim Öffnen eines Dokuments nochmals nach Username und Passwort. Wenn die Authentisierung auf dem ISA mit einem One-Time-Password (OTP) erfolgt, kann die Office Integration gar nicht verwendet werden.

Der ISA bietet nun aber die Möglichkeit, die Logininformationen in einem persistenten Cookie zu speichern, welches auch die Office Anwendung “verwenden” kann. Hier zu muss in der Firewall Policy folgende Änderung vorgenommen werden:

  1. Entsprechende ISA Publishing Rule wählen.
  2. Eigenschaften des Listener anzeigen.
  3. Im Tab “Forms” auf “Advanced” klicken.
  4. Im Dropdown “Use Persistent Cookie” den Wert “Only on private computers” oder “On all computers” auswählen.
  5. Speichern und Konfiguration anwenden.

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Nach einem Login über das ISA Form kann die Office Integration ohne weitere Abfrage nach Username und Passwort erfolgen.

Vorsicht: das Cookie wird im Browser Cookie Speicher abgelegt. Auch wenn der Browser neu gestartet wird, bleibt man eingeloggt. Nur ein explizites “Sign Out” wird das Cookie gelöscht. Kritisch, wenn der SharePoint von öffentlichen Computern benutzt wird.

Zugriff auf SharePoint mit Windows 7

Windows 7 ist toll. Im Feierabendbier habe ich aber immer wieder klagen gehört, dass der Zugriff aus Office 2007 (Word, Excel) auf SharePoint Document Libraries langsamer sei als unter Vista. Auch Zugriffe über die Explorer View seien langsam.

Die (trivial) Lösung habe ich hier gefunden: Im Internet Explorer muss die automatische Erkennung des Proxy Servers ausgeschaltet werden. Unter Tools –> Internet Options –> Connections –> LAN Settings muss die Option Automatically Detect Settings deaktiviert werden. In einem Netzwerk mit Proxy Server muss diese Option natürlich nicht deaktiviert werden – hier sollte das Performanceproblem aber auch nicht auftreten.

Damit kann aus Word auch unter Windows 7 schnell auf SharePoint Document Libraries zugegriffen werden.